Immer bei ‚wenn dann‘ Komma setzen

Du musst zwischen ‚wenn‘ und ‚dann‘ immer ein Komma setzen, weil ‚wenn‘ ein Bindewort ist, mit dem ein Nebensatz eingeleitet wird. Durch das Komma wird der Nebensatz vom Hauptsatz abgegrenzt.

Du musst auch ein Komma setzen, falls ‚wenn‘ mit dem Bindewort ‚und‘ kombiniert ist und danach ein weiterer Hauptsatz mit dem Wort ‚dann‘ folgt.

Übersicht über die Kommasetzung bei ‚wenn dann‘
Kategorie Beispiel
‚wenn dann‘ Komma setzen
Wenn du Lust hast, dann kann ich dich zu deinem Termin begleiten.
‚und wenn dann‘ (‚dann‘ im Hauptsatz) Komma setzen
Der Verlag veröffentlicht nur selten Sonderhefte und wenn, dann enthalten sie unwichtige Themen.

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Bei ‚wenn möglich‘ Komma fast immer freiwillig

Du kannst freiwillig ein Komma beim Ausdruck ‚wenn möglich‘ setzen, wenn dieser einen verkürzten Nebensatz bildet bzw. als eine Art Floskel verwendet wird.

Du musst nur dann ein Komma setzen, sobald ‚wenn möglich‘ Teil eines längeren Nebensatzes mit weiteren Wörtern ist.

Übersicht über die Kommasetzung bei ‚wenn möglich‘
Kategorie Beispiel
‚wenn möglich‘ als verkürzter Nebensatz/Floskel Komma freiwillig
Können Sie[,] wenn möglich[,] Bescheid geben, sobald die Pizza abholbereit ist?
‚wenn möglich‘ als Teil eines längeren Nebensatzes Komma setzen
Wir können, wenn es möglich ist, die Feier im Stadtpark veranstalten.

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Im Normalfall vor ‚auch wenn‘ Komma setzen

Im Normalfall setzt du vor ‚auch wenn‘ ein Komma, da die beiden Wörter zusammen eine feste Einheit bilden, mit der ein Nebensatz eingeleitet wird. Der Nebensatz wird durch das Komma vom Hauptsatz abgegrenzt.

In einem Ausnahmefall setzt du stattdessen das Komma zwischen ‚auch‘ und ‚wenn‘, nämlich dann, wenn mit dem Wort ‚auch‘ eine Aussage hervorgehoben werden soll.

Übersicht über die Kommasetzung bei ‚auch wenn‘
Kategorie Beispiel
‚auch wenn‘ zur Abgrenzung von Haupt- und Nebensatz Komma vor ‚auch wenn‘ setzen
Ich helfe dir beim Umzug, auch wenn ich absolut keine Lust habe.
Betonung auf ‚auch‘ Komma zwischen ‚auch‘ und ‚wenn‘ setzen
Ich glaube dir auch, wenn alle meine Freunde etwas anderes sagen.

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Euphemismus: Beispiele und Definition

Der Euphemismus (griechisch ‚euphemein‘ = etwa ‚Worte von guter Vorbedeutung‘) ist ein Stilmittel, mit dem bestimmte Sachverhalte oder Ausdrücke beschönigt oder weniger negativ dargestellt werden.

Beispiel: Euphemismus
Eine Ehrenrunde drehen (statt: eine Schulklasse wiederholen)

Ein Euphemismus wird eingesetzt, um z. B. etwas aufzuwerten, die Gefühle anderer zu schonen, Problematisches zu verharmlosen oder Unangenehmes zu vertuschen.

Du findest Euphemismen in vielen verschiedenen Bereichen, insbesondere im Alltag, der Literatur, der Politik, der Religion, der Werbung und der Wirtschaft.

Beispiele von Euphemismen je nach Verwendungsbereich
Verwendungsbereich Beispiel
Alltag Allerwertester (statt: Gesäß)
Literatur „Ort: Salon einer bequemen, wenn auch etwas verlotterten Villa des privaten Sanatoriums ›Les Cerisiers‹“ („Die Physiker“ von Friedrich Dürrenmatt; statt: psychiatrische Klinik)
Politik Abdanken (statt: ein Amt aufgeben)
Religion Erlöser (statt: Jesus Christus)
Werbung verkehrsgünstige Straße (statt: Straße mit viel Verkehr und Lärm)
Wirtschaft Säumniszuschlag (statt: Mahngebühr)

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Warum du (fast) immer ein Komma vor ‚wenn‘ setzen musst

Im Normalfall kommt vor ‚wenn‘ ein Komma, nämlich dann, wenn mit diesem Bindewort ein Haupt- und ein Nebensatz verknüpft werden. Das kommt am häufigsten vor.

In einem Ausnahmefall ist das Komma vor ‚wenn‘ freiwillig, nämlich bei Wortkombinationen wie ‚wenn nötig‘, die mitten in einem Satz eingeschoben sind. Das kommt seltener vor.

Übersicht über die Kommasetzung bei ‚wenn‘
Kategorie Beispiel
‚wenn‘ zur Verbindung von Haupt- und Nebensatz Komma setzen
Es wäre schön, wenn die Kommaregeln im Deutschen immer einfach wären.
‚wenn‘ als Teil einer Wortkombination für einen Einschub Komma freiwillig
Ich kann die Unterlagen[,] wenn nötig[,] für dich ausdrucken.

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Worteinheit ‚und dass‘: Komma nie setzen

Es wird nie ein Komma vor ‚und dass‘ gesetzt, weil durch das Bindewort ‚und‘ zwei aufeinanderfolgende Nebensätze miteinander verbunden werden.

Das gilt unabhängig davon, dass direkt nach ‚und‘ das Bindewort ‚dass‘ folgt.

Übersicht über die Kommasetzung bei ‚und dass‘
Kategorie Beispiel
‚und dass‘ zur Verbindung von Nebensätzen kein Komma setzen
Mir gefällt nicht, dass du das witzig findest und dass du darüber lachst.

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Satzverbindung ‚ohne dass‘: Komma (fast) immer davor setzen

Du musst immer vor ‚ohne dass‘ ein Komma setzen, wenn davor keine weiteren Wörter wie ‚auch‘ stehen. Das Komma wird dann gesetzt, um Haupt- und Nebensatz abzugrenzen.

Nur wenn ‚ohne dass‘ um andere Wörter ergänzt wird, steht kein Komma vor ‚ohne dass‘, sondern vor den ergänzten Wörtern.

Weil ‚ohne‘ und ‚dass‘ eine feste Einheit bilden, steht kein zusätzliches Komma zwischen diesen beiden Bindewörtern.

Übersicht über die Kommasetzung bei ‚ohne dass‘
Kategorie Beispiel
‚ohne dass‘ alleine stehend Komma setzen
Er hat das Haus verlassen, ohne dass er hierfür einen Grund angab.
‚ohne dass‘ um weitere Wörter ergänzt kein Komma setzen
Wir werden die Klausur bestehen, auch ohne dass wir uns vorbereiten.

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Bei ‚zum einen … zum anderen‘ Komma (fast) immer setzen

Du musst immer ein Komma bei dem mehrteiligen Bindewort ‚zum einen … zum anderen‘ setzen, wenn das Bindewort ‚und‘ nicht dazwischen steht.

Du darfst nie ein Komma setzen, wenn das Bindewort ‚und‘ enthalten ist, also ‚zum einen und zum anderen‘.

Übersicht über die Kommasetzung bei ‚zum einen … zum anderen‘
Kategorie Beispiel
‚zum einen … zum anderen‘ ohne ‚und‘ Komma setzen
Ich habe zum einen keine Lust, zum anderen mag ich Partys ohnehin nicht.
‚zum einen … zum anderen‘ mit ‚und‘ kein Komma setzen
Sein Verhalten ist zum einen unangemessen und zum anderen kindisch.

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Wann du ein Komma vor ‚ob‘ setzen musst

Im Normalfall musst du ein Komma vor ‚ob‘ setzen, nämlich dann, wenn ‚ob‘ als Bindewort zwischen einem Haupt- und einem Nebensatz oder für Aufzählungen verwendet wird.

In drei Ausnahmefällen darfst du kein Komma vor ‚ob‘ setzen: Entweder wird ‚ob‘ für irreale Vergleichssätze (‚als ob‘), zur Bestätigung einer Aussage (‚und ob‘) oder als Präposition für Ortsangaben benutzt.

In einem Fall kannst du freiwillig ein Komma vor ‚ob‘ setzen, nämlich dann, wenn ‚ob‘ in mehrteiligen Fügungen (z. B. ‚je nachdem ob‘) vorkommt.

Übersicht über die Kommasetzung bei ‚ob‘
Kategorie Beispiel
‚ob‘ als Bindewort Komma setzen
Ich frage mich, ob er den Brief gelesen hat.
Aufzählung mit ‚ob‘ Komma setzen
Ob du, ob Frau Eggers, ob irgendjemand anders das macht: Das ist dem Chef egal.
Irrealer Vergleichssatz mit ‚als ob‘ kein Komma setzen
Warum tust du so, als ob dich das nichts angehen würde?
Bestätigung einer Aussage mit ‚und ob‘ kein Komma setzen
Du willst doch heiraten, oder? – Und ob ich das will!
Verwendung von ‚ob‘ als Präposition für Ortsangaben kein Komma setzen
Rothenburg ob der Tauber ist bei Reisenden besonders beliebt.
Mehrteilige Fügung mit ‚ob‘ Komma freiwillig
Wir können Ihnen ein Angebot unterbreiten, je nachdem[,] ob Ihnen die Konditionen zusagen.

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Oxymoron: Beispiele und Definition

Ein Oxymoron ist ein rhetorisches Stilmittel, das einen Widerspruch in sich selbst darstellt. Der Widerspruch kann sich in einem Wort oder in zwei aufeinanderfolgenden Wörtern zeigen.

Beispiel: Oxymoron
Ein Wort: Plastikglas

Zwei Wörter: rundes Quadrat

Oxymora dienen dazu, durch ihre Widersprüchlichkeit eine Mehrdeutigkeit aufzuzeigen und Aufmerksamkeit zu erregen.

Du findest sie besonders häufig im Alltag, in der Literatur und in der Werbung.

Beispiele von Oxymora je nach Verwendungsbereich
Verwendungsbereich Beispiel
Alltag Winziger Riese
Literatur „Rotwein ist für alte Knaben eine von den besten Gaben.“ (Wilhelm Busch)
Werbung „Die neue Back-Tradition“ (Netto Backstube)

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