Wortarten: Übersicht und Beispiele

Wortarten sind Klassen mit bestimmten Merkmalen und Funktionen innerhalb eines Satzes. Jedes Wort kann einer Wortart zugeordnet werden.

Das hilft dir z. B. dabei, ein Wort richtig zu schreiben und einen Satz korrekt aufzubauen.

Im Deutschen gibt es neun Wortarten.

Du kannst sie danach unterscheiden, ob sie veränderlich (flektierbar) oder unveränderlich (nicht flektierbar) sind, also ob sich ihre Form ändern lässt oder nicht.

Übersicht über die neun Wortarten im Deutschen
Wortart Beispiel
Substantive (= Nomen) Haus, Häuser
Verben lachen, gelacht
Adjektive groß, größer
Artikel der, dem
Pronomen sein, seine
Adverbien bald, dort
Präpositionen auf, bis
Konjunktionen (= Bindewörter) dass, weil
Partikeln doch, oje

Wortarten

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Die neun Wortarten im Deutschen

Es gibt im Deutschen neun Wortarten:

  1. Substantive (= Nomen)
  2. Verben
  3. Adjektive
  4. Artikel
  5. Pronomen
  6. Adverbien
  7. Präpositionen
  8. Konjunktionen (= Bindewörter)
  9. Partikeln

Die ersten sechs Wortarten sind veränderlich bzw. flektierbar, wohingegen die letzten vier unveränderlich bzw. nicht flektierbar sind.

Das bedeutet, dass sie in einem Satz entweder verändert werden können oder in diesem immer gleich bleiben.

Beachte
Die Anzahl der Wortarten im Deutschen variiert in manchen Quellen, weil es z. B. unterschiedliche Auffassungen dahin gehend gibt, wann ein Wort als eigenständig gilt.

Die Einteilung in diese neun Wortarten ist aber weitverbreitet, weshalb du dich an ihr orientieren kannst.

1. Substantive (= Nomen)

Substantive werden auch als Nomen, Hauptwörter oder Namenwörter bezeichnet.

Du verwendest sie, um Lebewesen (Menschen, Tiere und Pflanzen), Gegenstände, Namen und Abstraktes zu benennen.

Beispiel: Substantive
Lebewesen: Junge, Nilpferd, Blume

Gegenstände: Ball, Schneidebrett, Tür

Namen: Günther, Monika, Scribbr

Abstraktes: Frieden, Ruhe, Traum

Substantive können konkret oder abstrakt sein.

Konkrete Substantive sind materiell, d. h., du kannst sie mit deinen Sinnen wahrnehmen und daher z. B. sehen und anfassen (etwa Gegenstände).

Abstrakte Substantive hingegen sind immateriell, weshalb du sie nicht mit deinen Sinnen wahrnehmen und z. B. weder sehen noch anfassen kannst (etwa Gefühle und Gedanken).

Beispiel: Konkrete und abstrakte Substantive
Konkrete Substantive: Bild, Eisenbahn, Laptop

Abstrakte Substantive: Frieden, Schlaf, Trauer

Substantive zeichnen sich durch spezifische Merkmale aus, die du der nachfolgenden Tabelle entnehmen kannst.

Merkmale von Substantiven
Merkmal Beispiel
Sie werden großgeschrieben. Koffer, Masterarbeit
Sie haben meist einen Artikel. der Räuber, das Schild
Sie haben eine Singular- und eine Pluralform. Buch, Bücher
Sie können maskulin, feminin oder neutral sein. der Scherz, die Reise, das Baby
Sie sind veränderlich/flektierbar, da sie je nach Anzahl (Numerus) und Fall (Kasus) angepasst/dekliniert werden. des Mädchens (Singular + Genitiv)

den Häusern (Plural + Dativ)

2. Verben

Verben werden häufig Tätigkeits- oder Tunwörter genannt, da du mit ihnen eine Tätigkeit oder einen Zustand angibst.

Beispiel: Verben
Tätigkeiten: gehen, rechnen, schwimmen

Zustände: glauben, leben, wissen

Sie haben in einem Satz mehrere Funktionen, da sie z. B. die Wortstellung beeinflussen und das Prädikat im Satz ausmachen.

Das Prädikat ist das zentrale Satzglied, mit dem die Tätigkeit oder der Zustand des Subjekts ausgedrückt wird. Es ist also notwendig, um einen Satz zu bilden.

Beispiel: Prädikat
Der Hund bellt laut.

Im obigen Beispiel ist das Wort ‚Hund‘ das Subjekt und das Wort ‚bellt‘ das Prädikat. Mit Letzterem wird also ausgedrückt, was der Hund macht.

Du kannst zwischen starken und schwachen, Voll-, Hilfs- und Modalverben unterscheiden.

Beispiel: Verschiedene Verbarten
Starke Verben: beginnen, fahren, laufen

Schwache Verben: lernen, öffnen, spielen

Vollverben: arbeiten, besuchen, nutzen

Hilfsverben: haben, sein, werden

Modalverben: dürfen, können, mögen, müssen, sollen, wollen

Starke Verben sind unregelmäßig, da sie in den drei Stammformen ‚Infinitiv‘, ‚Präteritum‘ und ‚Partizip Perfekt‘ stark voneinander abweichen, z. B.: beginnen – begann – begonnen.

Bei schwachen Verben ist das nicht der Fall, sie sind also regelmäßig, etwa: lernen – lernte – gelernt.

Vollverben können alleine stehen, wohingegen Hilfsverben immer mit einem Vollverb kombiniert werden müssen, etwa: ‚hat gegessen‘.

Mit Modalverben kannst du u. a. Fähigkeiten, Notwendigkeiten und Absichten ausdrücken.

Die wichtigsten Merkmale von Verben findest du in der nachstehenden Tabelle.

Merkmale von Verben
Merkmal Beispiel
Sie werden kleingeschrieben. anschalten, tauchen
Sie geben Zeitformen wie das Präsens (Gegenwart) oder das Perfekt (Vergangenheit) an. Wir lachen.

Wir haben gelacht.

Sie geben Modi wie den Imperativ (Befehlsform) oder den Konjunktiv (Möglichkeitsform) an. Rennt!

sei

Sie können im Aktiv oder im Passiv stehen. macht, wird gemacht
Sie sind veränderlich/flektierbar, da sie je nach Anzahl (Numerus) und Person angepasst/dekliniert werden. Du schreist. (du + Singular)

Sie schreien. (sie + Plural)

3. Adjektive

Adjektive werden häufig als Eigenschafts- oder Wiewörter bezeichnet, weil du mit ihnen die Eigenschaften von Nomen angibst, also z. B. von Lebewesen oder Dingen.

Beispiel: Adjektive
der schnelle Löwe, eine duftende Blume, schöne Geschichten

Adjektive kannst du anhand bestimmter Merkmale erkennen, wie die Tabelle zeigt.

Merkmale von Adjektiven
Merkmal Beispiel
Sie werden kleingeschrieben. interessant, teuer
Sie können meist gesteigert werden. nett, netter, am nettesten
Sie können vor einem Nomen oder hinter einem Nomen stehen. Ich will einen heißen Kaffee.

Der Kaffee ist heiß.

Wenn sie vor einem Nomen stehen, sind sie veränderlich/flektierbar, da sie je nach Anzahl (Numerus), Fall (Kasus) und Geschlecht (Genus) des Nomens angepasst/dekliniert werden. schwere Aufgabe, süßen Hunden
Wenn sie nach einem Nomen oder alleine stehen, sind sie unveränderlich/nicht flektierbar – es sei denn, sie werden gesteigert. Die Schuhe sind alt.

Die Schuhe sind älter.

4. Artikel

Artikel werden oftmals als Begleiter bezeichnet, weil sie zusammen mit Nomen auftreten.

Du kannst zwischen bestimmten und unbestimmten Artikeln unterscheiden.

Beispiel: Artikel
Bestimmte Artikel: der, die, das

Unbestimmte Artikel: ein, eine

Manchmal wird aber kein Artikel vor ein Nomen gesetzt, nämlich dann, wenn dieses nicht näher bestimmt ist.

Das ist z. B. bei manchen Nomen im Plural, Eigennamen und Berufsbezeichnungen der Fall.

Es handelt sich dann um sogenannte Nullartikel, wie dir die nachfolgenden Beispiele zeigen.

Beispiel: Nullartikel
Unbestimmte Nomen im Plural: Nina hat heute Zeit für mich.

Eigennamen: Mein Lieblingsland in Europa ist Frankreich.

Berufsbezeichnungen: Möchtest du später mal Architekt werden?

Wichtige Merkmale von Artikeln, die du kennen solltest, findest du in der nachstehenden Tabelle.

Merkmale von Artikeln
Merkmal Beispiel
Sie werden kleingeschrieben. der, eine
Sie sind bei Nomen im Plural immer feminin. die Interessen, die Männer
Sie sind veränderlich/flektierbar, da sie je nach Anzahl (Numerus), Fall (Kasus) und Geschlecht (Genus) des Nomens angepasst/dekliniert werden. einen Teller (Singular + Akkusativ + maskulin)

den Lehrerinnen (Plural + Dativ + feminin)

5. Pronomen

Pronomen sind sogenannte Fürwörter. Das heißt, sie werden für ein Nomen verwendet, um dieses näher zu bestimmen.

Sie können ein Nomen aber auch ganz ersetzen, wie dir die folgenden Beispiele zeigen.

Beispiel: Pronomen
Nähere Bestimmung eines Nomens: Dieses Kaninchen finde ich besonders süß.

Ersatz eines Nomens: Der Film ist interessant. Er gefällt mir.

Du kannst zwischen sieben Arten von Pronomen unterscheiden, die nachstehend aufgelistet sind.

Beispiel: Arten von Pronomen
Demonstrativpronomen (Hinweis): diejenige, dieser, jener

Indefinitpronomen (Allgemeines): etwas, nichts, niemand

Interrogativpronomen (Fragewörter): was, wer, wessen

Personalpronomen (Stellvertreter): ich, du, wir

Possessivpronomen (Besitz): sein, ihr, euer

Reflexivpronomen (Rückbezug): mich, dich, euch

Relativpronomen (Relativsätze): die, der, welches

Mit Demonstrativpronomen wird auf ein bestimmtes Nomen hingewiesen, während sich Indefinitpronomen auf allgemeine Dinge beziehen.

Interrogativpronomen sind Fragewörter und Personalpronomen Stellvertreter, d. h., mit ihnen werden Nomen ersetzt.

Possessivpronomen drücken einen Besitz aus, wohingegen sich Reflexivpronomen auf ein bereits genanntes Nomen im Satz beziehen.

Im Gegensatz dazu werden Relativpronomen benutzt, um Neben- bzw. Relativsätze einzuleiten.

Merkmale von Pronomen, die du dir merken solltest, sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.

Merkmale von Pronomen
Merkmal Beispiel
Sie werden kleingeschrieben. er, man
Sie sind veränderlich/flektierbar, da sie je nach Anzahl (Numerus), Fall (Kasus) und Geschlecht (Genus) des Nomens angepasst/dekliniert werden. meinem Hund (Singular + Dativ + maskulin)

jener Frauen (Plural + Genitiv + feminin)

6. Adverbien

Adverbien sind sogenannte Umstandswörter. Das heißt, dass du mit ihnen Umstände angibst, die sich auf ein einzelnes Wort (Nomen, Verb oder Adjektiv) oder einen ganzen Satz beziehen.

Beispiel: Adverbien
Adverb auf Wort bezogen: Sie singt wunderbar.

Adverb auf Satz bezogen: Du hast die Prüfung sicherlich bestanden.

Im ersten Satz wird das Adjektiv ‚wunderbar‘ wie ein Adverb verwendet, um zu beschreiben, wie die Person singt. Es bezieht sich also nur auf das Wort ‚singt‘.

Im zweiten Satz wird mit dem Adverb ‚sicherlich‘ eine Vermutung ausgedrückt, die für die gesamte Aussage gilt. Es bezieht sich also auf den ganzen Satz.

Es lässt sich zwischen Adverbien des Ortes (lokal), der Zeit (temporal), der Art und Weise (modal) sowie des Grundes (kausal) unterscheiden.

Beispiel: Arten von Adverbien
Adverbien des Ortes: aufwärts, drinnen, dorthin

Adverbien der Zeit: endlich, morgens, später

Adverbien der Art und Weise: gleich, leider, so

Adverbien des Grundes: demnach, somit, trotzdem

Du kannst die folgenden W-Fragen stellen, um herauszufinden, um welche Art von Adverb es sich jeweils handelt.

Beispiel: W-Fragen
Adverbien des Ortes: Wo?, Woher?, Wohin?

Adverbien der Zeit: Wann?, Wie lang?, Wie oft?

Adverbien der Art und Weise: Wie?, Wie viel?, Womit?

Adverbien des Grundes: Wieso?, Weshalb?, Warum?

Zentrale Merkmale von Adverbien kannst du der nachstehenden Tabelle entnehmen.

Merkmale von Adverbien
Merkmal Beispiel
Sie werden kleingeschrieben. bald, hier
Sie bestehen meist aus nur einem Wort. kaum, vielleicht
Sie sind unveränderlich/nicht flektierbar und bleiben daher in einem Satz immer gleich. oft, wohl

7. Präpositionen

Präpositionen sind Verhältniswörter, da sie mit Nomen oder Pronomen in einer direkten Beziehung stehen.

Um sie zu bestimmen, solltest du zwischen Präpositionen des Ortes (lokal), der Zeit (temporal), der Art und Weise (modal) sowie des Grundes (kausal) unterscheiden können.

Beispiel: Präpositionen
Präpositionen des Ortes: an, nach, zu

Präpositionen der Zeit: bis, seit, um

Präpositionen der Art und Weise: außer, für, ohne

Präpositionen des Grundes: aufgrund, trotz, wegen

Du kannst Präpositionen zudem an bestimmten Merkmalen erkennen, wie die Tabelle zeigt.

Merkmale von Präpositionen
Merkmal Beispiel
Sie werden kleingeschrieben. hinter, mit
Sie stehen normalerweise vor ihrem jeweiligen Bezugswort. für meine Schwester, neben dem Gebäude
Sie geben den Fall (Kasus) ihres Bezugswortes an. unter dem Schrank (Dativ)

auf den Tisch (Akkusativ)

Sie sind unveränderlich/nicht flektierbar und bleiben daher in einem Satz immer gleich. gegen, statt

8. Konjunktionen (= Bindewörter)

Konjunktionen werden auch als Bindewörter bezeichnet, weil du mit ihnen Sätze, Satzteile und Wörter verbinden kannst.

Du kannst sie in neben- und unterordnende Konjunktionen unterteilen.

Beispiel: Arten von Konjunktionen
Nebenordnende Konjunktionen: aber, denn, und

Unterordnende Konjunktionen: dass, obwohl, wenn

Mit nebenordnenden Konjunktionen werden gleichrangige Sätze verbunden, z. B. zwei Haupt- oder zwei Nebensätze.

Durch unterordnende Konjunktionen werden hingegen Haupt- und Nebensätze verbunden.

Beispiel: neben- und unterordnende Konjunktionen
Wir brauchen Currypaste, Kokosmilch, eine Zucchini und Blattspinat.

Ich glaube nicht, dass die Verwendung von Bindewörtern so schwierig ist.

Konjunktionen bzw. Bindewörter kannst du anhand konkreter Merkmale erkennen, wie die Tabelle erkennen lässt.

Merkmale von Konjunktionen
Merkmal Beispiel
Sie werden kleingeschrieben. bis, nachdem
Sie beeinflussen die Stellung des Verbs im Satz. Wir gehen spazieren, obwohl es regnet.

Ich freue mich, denn ich habe Urlaub.

Sie bestehen aus einem Wort oder mehreren Wörtern. damit, einerseits … andererseits
Sie sind unveränderlich/nicht flektierbar und bleiben daher in einem Satz immer gleich. falls, während

9. Partikeln

Partikeln sind unveränderliche Wörter. Du kannst sie also nicht deklinieren, d. h. an andere Wörter im Satz anpassen.

Es wird zwischen mehreren Arten von Partikeln unterschieden. Die folgenden Beispiele zeigen dir die häufigsten Arten.

Beispiel: Partikeln
Fokuspartikeln: einzig, nur, selbst

  • Sie schließen Optionen ein oder aus.

Gesprächspartikeln: also, hm, na ja

  • Sie werden für Grüße, Antworten, Bestätigungen usw. genutzt.

Gradpartikeln (= Steigerungspartikeln): äußerst, total, ziemlich

  • Sie verstärken eine Aussage oder schwächen diese ab.

Lautmalende Partikeln: kikeriki, miau, wau

  • Sie geben Geräusche und Laute wieder.

Modalpartikeln (= Abtönungspartikeln): ja, doch, mal

  • Sie drücken die Einstellung einer Person aus.

Negationspartikeln: nicht

  • Es gibt nur diese eine Negationspartikel. Sie verneint eine Aussage.

Interjektionen (= Ausrufe): hurra, juhu, oje

  • Sie drücken Emotionen und Gefühle aus.

Partikeln zeichnen sich durch bestimmte Merkmale aus, die in der folgenden Tabelle aufgeführt sind.

Merkmale von Partikeln
Merkmal Beispiel
Merkmal Beispiel
Sie werden kleingeschrieben. allein, eben
Sie stellen kein eigenes Satzglied (= Bauteil eines Satzes) dar. Du kannst also nicht nach ihnen fragen, um sie näher zu bestimmen.

Sie können daher weggelassen werden, ohne den Sinn zu verändern.

Mit Partikel: Ich habe überhaupt keine Lust zu arbeiten.

Ohne Partikel: Ich habe keine Lust zu arbeiten.

Sie sind unveränderlich/nicht flektierbar und bleiben daher in einem Satz immer gleich. gar, weitaus

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Der Unterschied zwischen konjugieren und deklinieren

Konjugieren bedeutet, dass du ein Verb nach der Person, der Anzahl (Numerus), der Aussageweise (Modus) und der Zeitform (Tempus) im Satz anpasst.

Beispiel: Konjugation
Wir haben Kartoffelchips mit Paprikageschmack gegessen.

In diesem Beispiel ist die Person ‚wir‘ und die Anzahl ‚Plural‘. Denn mit ‚wir‘ sind immer mehrere Personen gemeint.

Die Aussageweise ist der Indikativ, d. h., es wird eine normale Aussage getroffen, und die Zeitform ist das Perfekt.

Deklinieren hingegen heißt, dass du eine andere Wortart nach der Anzahl (Numerus), dem Fall (Kasus) und dem Geschlecht (Genus) im Satz angleichst.

Beispiel: Deklination
Der Hund hasst Wasser.

Den Hunden geht es gut.

In diesem Beispiel siehst du, wie sich das Substantiv ‚Hund‘ zu ‚Hunden‘ verändert, wenn ein Wechsel der Anzahl erfolgt, also von Singular zu Plural.

Der erste Satz steht im Nominativ und der zweite im Dativ, weshalb sich der Fall des Artikels jeweils unterscheidet (‚der‘ und ‚den‘).

Das Geschlecht ist in diesen Sätzen dasselbe, weil das Wort ‚Hund‘ immer männlich ist.

Der Oberbegriff der Konjugation und der Deklination ist die Flexion.

Tipp
Du kannst dir die verschiedenen grammatikalischen Bezeichnungen ganz einfach so merken:

Anzahl (Numerus): Ein- oder Mehrzahl bzw. Singular oder Plural

Fall (Kasus): Nominativ, Genitiv, Dativ oder Akkusativ

Geschlecht (Genus): maskulin (= männlich), feminin (= weiblich) oder neutral

Aussageweise (Modus): Indikativ, Konjunktiv oder Imperativ

Zeitform (Tempus): Präsens, Perfekt, Präteritum, Plusquamperfekt, Futur I oder Futur II

Wie du Wortarten bestimmen kannst

Durch ein schrittweises Vorgehen kannst du Wortarten in einem Satz bestimmen, indem du mit den leicht erkennbaren anfängst und dich zu den schwieriger erkennbaren vorarbeitest.

Du kannst dafür die folgenden Fragen stellen und farbliche Markierungen verwenden. Der nachstehende Satz dient dir als Beispiel.

Beispiel: Wortarten bestimmen
Die Freunde wollen an dem schönen Strand in der Nähe ihres Ferienhauses herumliegen, aber die Sonne scheint heute so stark.

1. Substantive (= Nomen): Welche Wörter sind großgeschrieben? Welche Wörter haben einen Artikel oder wo könnte einer gesetzt werden?

Beispiel: Schritt 1 – Substantive bestimmen
Die Freunde wollen an dem schönen Strand in der Nähe ihres Ferienhauses herumliegen, aber die Sonne scheint heute so stark.

2. Artikel: Welche Artikel haben die in Schritt 1 erkannten Substantive?

Beispiel: Schritt 2 – Artikel bestimmen
Die Freunde wollen an dem schönen Strand in der Nähe ihres Ferienhauses herumliegen, aber die Sonne scheint heute so stark.

3. Pronomen: Gibt es Wörter, die ein Substantiv ersetzen oder genauer bestimmen?

Beispiel: Schritt 3 – Pronomen bestimmen
Die Freunde wollen an dem schönen Strand in der Nähe ihres Ferienhauses herumliegen, aber die Sonne scheint heute so stark.

4. Verben: Was passiert? Welche Handlungen finden statt?

Beispiel: Schritt 4 – Verben bestimmen
Die Freunde wollen an dem schönen Strand in der Nähe ihres Ferienhauses herumliegen, aber die Sonne scheint heute so stark.

5. Adjektive: Mit welchen Eigenschaften werden Personen oder Dinge beschrieben?

Beispiel: Schritt 5 – Adjektive bestimmen
Die Freunde wollen an dem schönen Strand in der Nähe ihres Ferienhauses herumliegen, aber die Sonne scheint heute so stark.

6. Adverbien: Gibt es Angaben zum Ort, der Zeit, der Art und Weise und/oder des Grundes, um das Geschehen genauer zu beschreiben?

Beispiel: Schritt 6 – Adverbien bestimmen
Die Freunde wollen an dem schönen Strand in der Nähe ihres Ferienhauses herumliegen, aber die Sonne scheint heute so stark.

7. Präpositionen: Gibt es Wörter, mit denen eine Beziehung zu Nomen und/oder Pronomen hergestellt wird?

Beispiel: Schritt 7 – Präpositionen bestimmen
Die Freunde wollen an dem schönen Strand in der Nähe ihres Ferienhauses herumliegen, aber die Sonne scheint heute so stark.

8. Konjunktionen (= Bindewörter): Werden Sätze, Satzteile und/oder Wörter verbunden?

Beispiel: Schritt 8 – Konjunktionen bestimmen
Die Freunde wollen an dem schönen Strand in der Nähe ihres Ferienhauses herumliegen, aber die Sonne scheint heute so stark.

9. Partikeln: Gibt es Partikeln, mit denen Empfindungen und/oder Aufforderungen ausgedrückt werden?

Beispiel: Schritt 9 – Partikeln bestimmen
Die Freunde wollen an dem schönen Strand in der Nähe ihres Ferienhauses herumliegen, aber die Sonne scheint heute so stark.

PDF-Download: Wortarten in 10 Schritten bestimmen

Du solltest beim Bestimmen von Wortarten allerdings beachten, dass sich Wörter verändern können.

Das heißt, dass sich z. B. Adjektive und Verben substantivieren lassen. Sie sind dann also Substantive (= Nomen) und müssen großgeschrieben werden.

Beispiel: Substantivierung
Substantivierung von Adjektiven: der Witzigste, die Unterhaltsame, Schönes

Substantivierung von Verben: Erlebtes, das Lernen, das Tanzen

Mehr über Nominalisierungen kannst du hier nachlesen: Nominalisierungen und der Nominalstil einfach erklärt.

Tipp
Um Wortarten in einem Satz zu bestimmen, kannst du im Allgemeinen schauen, welche Wörter klein- und großgeschrieben sowie miteinander kombiniert sind.

Auch die Position von Wörtern in einem Satz kann dir dabei helfen, herauszufinden, um welche Wortart es sich jeweils handelt.

Wortarten mit ChatGPT bestimmen

Du kannst die Wortarten in einem Satz oder einem Text mit ChatGPT bestimmen lassen.

Dazu solltest du einen klaren Prompt formulieren, also eine Anweisung, damit ChatGPT weiß, was es tun soll.

Beispiel: Wortarten mit ChatGPT bestimmen
      • Bestimme im folgenden Satz die Wortarten:Die Freunde wollen an dem schönen Strand in der Nähe ihres Ferienhauses herumliegen, aber die Sonne scheint heute so stark.
      • Die Wortarten im Satz sind:
        • Artikel: „Die“
        • Nomen: „Freunde“, „Strand“, „Nähe“, „Ferienhauses“, „Sonne“
        • Verb: „wollen“, „herumliegen“, „scheint“
        • Präposition: „an“, „in“, „der“, „ihres“
        • Adjektiv: „schönen“, „heute“, „stark“
        • Konjunktion: „aber“
        • Adverb: „so“

Die Antworten von ChatGPT sind zwar überwiegend richtig, aber es gibt auch Fehler.

Im obigen Beispiel hat ChatGPT nur den Artikel ‚die‘ und nicht die Artikel ‚dem‘ und ‚der‘ erkannt. Letzterer wurde fälschlicherweise als Präposition angegeben.

Auch das Wort ‚ihres‘ wurde als Präposition eingeordnet, obwohl es sich um ein Pronomen im Genitiv handelt, mit dem ein Besitz ausgedrückt wird.

Zudem hat ChatGPT nicht zwischen Adjektiven und Adverbien unterschieden, denn das Adverb der Zeit ‚heute‘ wurde bei den Adjektiven eingeordnet.

Stattdessen wurde das Wort ‚so‘ als Adverb erkannt, obwohl es sich in diesem Fall um eine Partikel handelt, mit der eine Aussage betont wird.

Wie du sehen kannst, ist ChatGPT zwar hilfreich, um Wortarten bestimmen und erklären zu lassen, macht dabei jedoch Fehler.

Du solltest es daher immer mit Bedacht einsetzen und die Grenzen von ChatGPT kennen.

Das gilt z. B. auch dann, wenn du dich dazu entscheidest, mit ChatGPT Sprachen zu lernen.

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Wortarten bestimmen: Übungen

Bestimme in den folgenden Beispielsätzen die jeweils fett markierte Wortart.

  1. Bäääh, Luise ist in den Matsch gefallen!
  2. Meine Professorin ist gut darin, uns den Stoff verständlich zu vermitteln.
  3. Manuel ist mir sehr wichtig. Er ist ohne Zweifel ein toller Freund.
  4. Können Sie mir bitte sagen, auf welcher Etage Herr Lorca wohnt?
  5. Sie drehte sich um und ging weg, da er sie mit seinem neuen Mercedes nicht beeindrucken konnte.
  6. Ich treffe mich mittwochs mit meinen Kommilitonen und Kommilitoninnen zum Lernen.
  7. Was gibt’s denn da zu lachen?
  8. Der Preis für das Semesterticket wurde erhöht, weshalb es für viele Studierende nicht mehr attraktiv ist.
  9. Es tut uns leid, dass wir zu spät sind.
  10. Tamara rennt zum anderen Bahnsteig, weil sie die Ansage verpasst hat.
  11. Das ist der mit Abstand schlechteste Film, den ich je gesehen habe!
  1. Partikel (genauer: Interjektion)
  2. Artikel
  3. Pronomen
  4. Präposition
  5. Substantiv (=Nomen)
  6. Adverb
  7. Verb
  8. Konjunktion (=Bindewort)
  9. Pronomen
  10. Verb
  11. Adjektiv

Häufig gestellte Fragen

Was sind Wortarten?

Wortarten sind Klassen mit bestimmten Merkmalen und Funktionen innerhalb eines Satzes.

Sie können flektierbar sein, d. h., sie lassen sich in einem Satz z. B. an ein anderes Wort anpassen.

Wortarten sind demnach nicht flektierbar, wenn sie sich nicht verändern lassen und immer gleich bleiben.

Welche Wortarten gibt es im Deutschen?

Im Deutschen gibt es die folgenden neun Wortarten:

  1. Substantive (= Nomen)
  2. Verben
  3. Adjektive
  4. Artikel
  5. Pronomen
  6. Adverbien
  7. Präpositionen
  8. Konjunktionen (= Bindewörter)
  9. Partikeln
Wie kann ich Wortarten bestimmen?

Du kannst Wortarten bestimmen, indem du schrittweise vorgehst. Das heißt, du bestimmst zunächst leicht erkennbare Wortarten wie Substantive, bevor du dich auf schwerer erkennbare wie Adverbien konzentrierst.

  1. Substantive (= Nomen)
  2. Artikel
  3. Pronomen
  4. Verben
  5. Adjektive
  6. Adverbien
  7. Präpositionen
  8. Konjunktionen (= Bindewörter)
  9. Partikeln

Du kannst auch schauen, welche Wörter klein- und großgeschrieben werden und miteinander in Bezug stehen oder welche Position sie im Satz einnehmen.

Hilfreich kann es zudem sein, jede Wortart in einer anderen Farbe zu markieren.

Kann ich Wortarten mit ChatGPT bestimmen?

Du kannst Wortarten mit ChatGPT bestimmen. Allerdings solltest du beachten, dass ChatGPT Fehler macht.

Es ist daher zu empfehlen, dass du das Tool nur als zusätzliche Hilfe verwendest.

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Özçelik, Y. (2024, 21. Juni). Wortarten: Übersicht und Beispiele. Scribbr. Abgerufen am 22. Juli 2024, von https://www.scribbr.de/deutsche-sprache/wortarten/

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Yasemin Özçelik

Yasemin hat einen Hintergrund in Spanischer Romanistik und Interkultureller Wirtschaftskommunikation. Wenn sie nicht gerade lektoriert und Texte schreibt, unterrichtet sie Deutsch auf allen Niveaustufen und unterstützt Lernende bei ihrem Sprachprozess.