Paraphrasieren + Regeln und Formulierungshilfen

Paraphrasieren bedeutet, einen fremden Text sinngemäß in eigenen Worten wiederzugeben. Den Text, der dabei entsteht, nennt man Paraphrase.

Beispiel: Paraphrasieren
Originaltext von Stephen Hawking
Intelligenz ist die Fähigkeit, sich dem Wandel anzupassen.

Paraphrase
Das Vermögen zur Anpassung an sich verändernde Umstände sei das zentrale Merkmal von Intelligenz (Hawking, 1991).

Paraphrasen werden auch sinngemäße oder indirekte Zitate genannt.

Direkte Zitate und Paraphrasen sind die zwei Möglichkeiten, wie du fremde Texte in deine wissenschaftliche Arbeit einbinden kannst, ohne Plagiat zu begehen. In wissenschaftlichen Texten werden hauptsächlich Paraphrasen verwendet.

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So paraphrasiert du richtig

Um richtig zu paraphrasieren, musst du darauf achten, dass du

  • den Originaltext in eigenen Worten wiedergibst,
  • den Sinn des Originaltextes nicht veränderst und
  • nichts hinzufügst, was nicht im Originaltext steht.

Außerdem musst du bei jeder Paraphrase, genauso wie bei einem direkten Zitat, anhand einer Quellenangabe auf den Originaltext verweisen.

Anders als direkte Zitate werden Paraphrasen

  • immer in den Fließtext integriert,
  • niemals eingerückt und
  • ohne Anführungszeichen in den Fließtext eingefügt.
Beispiel: Richtige und falsche Paraphrase
  • Richtig

Das Vermögen zur Anpassung an sich verändernde Umstände sei das zentrale Merkmal von Intelligenz (Hawking, 1991). Es kann also festgestellt werden, dass …

  • Falsch

Auch der Physiker Stephen Hawking äußerte sich zum Thema Intelligenz.

„Ihm zufolge sei das Vermögen zur Anpassung an sich verändernde Umstände das zentrale Merkmal von Intelligenz“ (Hawking, 1991).

Es kann also festgestellt werden, dass …

In 5 Schritten zur Paraphrase

Die folgenden Schritte können dir dabei helfen, gute Paraphrasen zu formulieren.

  1. Lies dir die Textpassage mehrmals durch, um sie richtig zu verstehen.
  2. Notiere dir die wesentlichen Konzepte.
  3. Schreibe deine Version des Textes auf, ohne auf das Original zu schauen.
  4. Vergleiche deinen paraphrasierten Text mit dem Original und passe ggf. zu ähnliche Formulierungen an.
  5. Füge die entsprechende Quellenangabe hinzu.

Um ähnliche Formulierungen zu vermeiden, kannst du die Formulierungshilfen aus der folgenden Tabelle verwenden.

Formulierungshilfen
Originaltext: Intelligenz ist die Fähigkeit, sich dem Wandel anzupassen.
Tipp Beispiel
Verwende Synonyme, achte jedoch darauf, Fachbegriffe stets präzise zu verwenden. Fähigkeit = Vermögen
Wandel = sich verändernde Umstände
Verändere die Satzstruktur, z. B. von Aktiv zu Passiv oder durch Nominalisierungen. Sich anpassen = Anpassung
Ändere die Reihenfolge der Informationen. Sich an Umstände anzupassen, die sich verändern, sei das Merkmal von Intelligenz.
Teile die Informationen auf mehrere Sätze auf oder fasse sie in wenigen zusammen. Intelligenz sei eine Fähigkeit mit folgendem Merkmal: Anpassung an Veränderung.

Diese Texte können paraphrasiert werden

Beim Paraphrasieren kannst du

  • einzelne Sätze umformulieren,
  • ganze Textpassagen inhaltlich wiedergeben und
  • ganze Werke oder Theorien zusammenfassen.

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Indirekte Rede und Konjunktiv bei Paraphrasen

Verwende die indirekte Rede mit Konjunktiv I für Paraphrasen, wenn du

  • den Namen der Autorin bzw. des Autors oder die Quelle selbst nicht im Satz erwähnst bzw.
  • dich von der Aussage der Autorin bzw. des Autors distanzieren möchtest.
Beispiel: Paraphrasieren mit Konjunktiv
Das Vermögen zur Anpassung an sich verändernde Umstände sei das zentrale Merkmal von Intelligenz (Hawking, 1991).

Paraphrasiere ohne Konjunktiv, wenn du

  • den Namen der Autorin bzw. des Autors oder die Quelle im Satz erwähnst bzw.
  • dich nicht von der Aussage der Autorin bzw. des Autors distanzieren möchtest.
Beispiel: Paraphrasieren mit Indikativ
Laut Hawking (1991) ist das Vermögen zur Anpassung an sich verändernde Umstände das zentrale Merkmal von Intelligenz.

Lange Textabschnitte paraphrasieren

Wenn du einen langen Text umschreiben möchtest, gibst du die Quelle bei der ersten Nennung an. Solange klar ist, dass es sich beim folgenden Text um dieselbe Quelle handelt, musst du die Quellenangabe nicht wiederholen.

Sobald ein neuer Paragraf beginnt oder eine andere Quelle hinzugezogen wird, musst du die Quelle erneut angeben.

Beispiel: Lange Textabschnitte paraphrasieren
Das Vermögen zur Anpassung an sich verändernde Umstände sei das zentrale Merkmal von Intelligenz (Hawking, 1991). Darüber hinaus gibt Hawking an, dass … . Schließlich benennt er vier Faktoren, die … .

Im Gegensatz dazu spricht Engel (2021) von … .

Quellenangabe für Paraphrasen erstellen

Jede Paraphrase muss im Text und im Literaturverzeichnis der wissenschaftlichen Arbeit durch eine Quellenangabe belegt werden.

Im Text wird der Quellenangabe einer Paraphrase oft ein ‚vgl.‘ vorangestellt. ‚Vgl.‘ steht für ‚vergleiche‘.

Im Literaturverzeichnis enthält die Quellenangabe kein ‚vgl.‘. Sie unterscheidet sich daher nicht von Quellenangaben direkter Zitate.

Wie die Quellenangabe genau aussieht, hängt vom Zitierstil ab, den du für deine Arbeit gewählt hast.

Beispiel: Quellenangaben im Text für Paraphrasen
Zitierstil Quellenangabe im Text
APA-Standard (Hawking, 1991)
Harvard-Zitierweise (vgl. Hawking 1991: 25)
Deutsche Zitierweise 1Vgl. Hawking, Stephen: Eine kurze Geschichte der Zeit, Hamburg: Rowohlt, 1991, S. 25.
MLA-Stil (Hawking 25)
Beachte
Bei Quellenangaben im APA-Standard muss die Seitenzahl nicht genannt werden. Sie erleichtert den Lesenden deiner Arbeit jedoch, dein Zitat zu finden.

Die Quellenangabe in den Satz einbauen

Du kannst die Verfassenden sowie das Erscheinungsdatum der zitierten Quelle auch direkt in deine Paraphrase einfügen.

Die Informationen, die du im Text anführst, werden dann nicht mehr in der Quellenangabe angegeben.

Beispiel: Quellenangabe in den Fließtext einbauen
Quellenangabe in Klammern Intelligenz sei das Vermögen, sich an sich verändernde Umstände anzupassen (Hawking, 1991).
Quellenangabe im Fließtext Laut Hawking (1991) ist Intelligenz das Vermögen, sich an sich verändernde Umstände anzupassen.

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Dann eignen sich Paraphrasen besser als direkte Zitate

Generell solltest du in deiner wissenschaftlichen Arbeit hauptsächlich Paraphrasen, also indirekte Zitate, verwenden. Dadurch zeigst du, dass du die Quelle so gut verstanden hast, dass du den Inhalt in eigenen Worten wiedergeben kannst.

Wir haben dir die Vorteile des direkten Zitierens und des Paraphrasierens zusammengefasst.

Vorteile von Paraphrasen und direkten Zitaten
Paraphrase Direktes Zitat
Du zeigst, dass du den fremden Text verstanden hast. Du kannst die genaue Definitionen des fremden Textes angeben.
Der sprachliche Stil deiner Arbeit verändert sich nicht. Der sprachliche Stil der verfassenden Person wird den Lesenden vermittelt.
Paraphrasen vereinfachen den Lesefluss.

Plagiat vermeiden

Paraphrasieren hilft dir dabei, Plagiate zu vermeiden.

Allerdings kann es passieren, dass du einige Paraphrasen nicht ausreichend in eigenen Worten formuliert hast und deshalb ein Plagiat in deiner Arbeit entdeckt wird.

Eine Plagiatsprüfung identifiziert und markiert Paraphrasen, die noch zu nah am Originaltext sind. So kannst du vor der Abgabe deiner Arbeit prüfen, ob du richtig paraphrasiert hast.

Häufig gestellte Fragen

Was ist eine Paraphrase?

Eine Paraphrase ist die Wiedergabe einer fremden Idee in eigenen Worten. Du paraphrasierst beispielsweise bei indirekten Zitaten oder wenn du deinen eigenen Text verändern möchtest.

In wissenschaftlichen Arbeiten wird empfohlen, den Text umzuschreiben. So zeigst du, dass du eine Quelle verstanden hast. Achte hier immer auf die richtige Angabe von Quellen.

Im Internet findest du zahlreiche Tools, die deinen Text umschreiben. Sieh dir unseren Vergleich der besten Text-Umschreiber an und finde heraus, welche Website am besten für dich geeignet ist.

Wie paraphrasiere ich richtig?

Um richtig zu paraphrasieren, musst du darauf achten, dass du

  • den Originaltext in eigenen Worten wiedergibst,
  • den Sinn des Originaltextes nicht veränderst und
  • nichts hinzufügst, was nicht im Originaltext steht.

Außerdem musst du bei jeder Paraphrase, genauso wie bei einem direkten Zitat, anhand einer Quellenangabe auf den Originaltext verweisen.

Anders als direkte Zitate werden Paraphrasen

  • immer in den Fließtext integriert,
  • niemals eingerückt und
  • ohne Anführungszeichen in den Fließtext eingefügt.
Wie sieht die Quellenangabe einer Paraphrase aus?

Im Text wird der Quellenangabe einer Paraphrase oft ein ‚vgl.‘ vorangestellt. ‚Vgl.‘ steht für ‚vergleiche‘.

Im Literaturverzeichnis enthält die Quellenangabe kein ‚vgl.‘. Sie unterscheidet sich daher nicht von Quellenangaben direkter Zitate.

Wie die Quellenangabe genau aussieht, hängt vom Zitierstil ab, den du für deine Arbeit gewählt hast.

Beispiel: Quellenangaben im Text für Paraphrasen
Zitierstil Quellenangabe im Text
APA-Standard (Hawking, 1991)
Harvard-Zitierweise (vgl. Hawking 1991: 25)
Deutsche Zitierweise 1Vgl. Hawking, Stephen: Eine kurze Geschichte der Zeit, Hamburg: Rowohlt, 1991, S. 25.
MLA-Stil (Hawking 25)
Ist eine Paraphrase dasselbe wie ein indirektes Zitat?

Ja, eine Paraphrase ist dasselbe wie ein indirektes Zitat oder ein sinngemäßes Zitat. Die Begriffe werden synonym verwendet.

Soll ich paraphrasieren oder direkt zitieren?

Generell solltest du in deiner wissenschaftlichen Arbeit hauptsächlich Paraphrasen, also indirekte Zitate, verwenden. Dadurch zeigst du, dass du die Quelle so gut verstanden hast, dass du den Inhalt in eigenen Worten wiedergeben kannst.

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Wenn du diese Quelle zitieren möchtest, kannst du die Quellenangabe kopieren und einfügen oder auf die Schaltfläche „Diesen Artikel zitieren“ klicken, um die Quellenangabe automatisch zu unserem kostenlosen Zitier-Generator hinzuzufügen.

Pfeiffer, F. (2023, 13. November). Paraphrasieren + Regeln und Formulierungshilfen. Scribbr. Abgerufen am 2. Oktober 2024, von https://www.scribbr.de/richtig-zitieren/paraphrasieren/

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Franziska Pfeiffer

Franzi hat ihren Bachelor in Publizistik und Kommunikation in Berlin abgeschlossen und steht nun kurz vor dem Masterabschluss. Sie kennt sich besonders gut mit den verschiedenen Forschungsmethoden aus und schreibt leidenschaftlich gerne Artikel, die anderen Studierenden zum Abschluss verhelfen.